Christoph Zachariae – Ödland, der Keller I [Rezension]

Titel: Ödland – Erstes Buch der Keller
Autor:  Christoph Zachariae
Genre: Dystopie
Erschienen: 16.12.2013
Verlag: Lucid Dreams
Seiten: 257
erhältlich als: eBook
Reihe: ja, Teil 1/4

„Die Welt, wie wir sie kannten, existiert nicht mehr. Sie ging vor
vierzig Jahren unter. Aus Ressourcenknappheiten wurden
Verteilungskämpfe, aus regionalen Konflikten Flächenbrände. Das
Kartenhaus Zivilisation brach zusammen. Vom Land und von den Städten
blieben nur Wüsten und Ruinen übrig: Das ÖDLAND.Die Überlebenden rotteten sich zusammen und zogen sich in
abgeschiedene Enklaven zurück, in versteckte Keller, alte Bergwerke,
verbarrikadierte Dörfer und unzugängliche Stadtteile, versuchten nicht
entdeckt zu werden und zu überleben.

dystopische Welt

Denn durch die verwüsteten Landstriche zogen bewaffnete Banden. Auf
der Suche nach Essbarem griffen sie jeden an, der ihnen in die Quere kam und machten das Ödland zu einem Ort, den niemand freiwillig betrat.

Mega, ein neunzehnjähriges Mädchen, wächst in einer Enklave auf. In
einem Heizungskeller unter einer verfallenen Universität. Die junge Frau
hat einen Traum: Eines Tages will sie den Keller verlassen und die Welt
erkunden, denn die muffige Enge lässt sie die Betonmauern hochgehen und
das ewige Stillsein und Verstecken entspricht überhaupt nicht ihrem
Wesen.“[Quelle:klick]

Das Cover erinnert wie ich finde an ein Filmplakat oder ein Computerspiel. Man sieht die Protagonistin Mega, die auf das Ödland hinabblickt. Ich finde das Design sehr ansprechend und athmosphärisch, es macht Lust sich mit dem Inhalt auseinander zu setzen.

Dieses Buch beschreibt eine Zukunft, die unserer Gegenwart näher ist, als uns recht sein kann.

Mega lebt in einer Welt, die nichts mehr mit der heutigen zu tun hat. Die Erdoberfläche ist nahezu unbewohnbar und so lebt Mega in einem Keller unter einer Universität, in einer Enklave mit anderen Bewohnern. Doch ihre Tage sind gezählt denn es werden dringend Ersatzteile einer Maschine benötigt und die einzige Hoffnung besteht in einer gefährlichen Reise durch das Ödland zu einem Ziel was bisher noch niemand erreicht hat. Megas bester Freund Mark zieht unter der Aufsicht und Unterstützung einiger Wissenschaftler hinaus in die zerstörte Welt und Mega muss über eine Bildschirm-Übertragung mit ansehen wie er von einer feindlichen Gruppe Außenbewohner verschleppt wird.

Kurzer Hand beschließt Mega, dass sie raus muss, raus in die Welt und Marks Mission zu Ende bringen. Sie trainiert hart um der Aufgabe gewachsen zu sein und irgendwann ist es so weit, dass sie loszieht in eine ihr unbekannte Welt voller lauernder Gefahren.

Gleichzeitig erfahren wir von einem anderen Handlungsstrang rund um Hagen, der im Ödland auf der Suche nach einer Gruppe Menschen ist. Dort trifft er auf Mega und er kann sich nicht erklären, woher er sie kennt.

Christoph Zachariae fragte mich vor einiger Zeit ob ich nicht Lust hätte „Ödland, der Keller“ zu lesen und nach der Leseprobe war ich schon sehr begeistert, sodass ich gerne zugesagt habe.

Mega ist ein sehr sympathischer Charakter, über den ich gerne mehr erfahren möchte. Ihr mysteriöses Tattoo unter dem Auge finde ich sehr interessant und auch ihre Vergangenheit wirft so einige Fragen auf. Mega ist nicht im Keller geboren, sie stammt aus dem Ödland und traf erst als Kind auf die Enklave. Selbst weiß sie jedoch keine Details über ihre Kindheit in der Ödnis und auch der Leser bleibt dahingehend im ersten Teil noch ziemlich auf dem Trockenen.

Megas vorbereitendes Training, ihre Freundschaft zu Mark und ihr Tatendrang haben mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr eingängig und so flogen die Seiten dahin. Ich hätte aber sehr gerne noch mehr über das Leben im Keller erfahren, da hätte man meiner Meinung nach noch mehr drüber erzählen können. In die unterirdische Welt konnte ich mich nicht so gut hineinversetzen da mir dafür doch noch Details gefehlt haben.

mehrere Handlungsstränge

Auch der zweite Handlungsstrang mit Hagen hatte seine Schwächen. Da kam bei mir doch an einigen Stellen Verwirrung auf. Er trifft zu Beginn auf die von ihm gesuchte Gruppe und Mega ist ein Teil dessen. Wie ist sie dorthin gekommen? Was hat es damit auf sich? Ich bin mir sicher, dass das in den weiteren Teilen der Reihe noch erklärt werden wird, hätte mir aber ein paar Hinweise gewünscht.

Dass Hagen dann durch irgendein Ereignis zum Anführer dieser Gruppe wird, verstehe ich auch noch nicht so ganz. Vermutlich gewollt aber irgendwie hat es bei mir ein leicht unbefriedigtes Gefühl hinterlassen, ich kann es nicht ganz fassen woran es lag.

kurzweiliger erster Teil der Reihe

Alles in allem war „Ödland, der Keller“ aber wirklich sehr kurzweilig und spannend, auch wenn die Thematik für mich erstmal nichts Neues ist. Ich bin sehr gespannt auf Teil 2 und werde es mir definitiv nicht entgehen lassen.

Für diesen gelungenen Auftakt der Ödland-Reihe, der auf jeden Fall noch viel Potential vorweist, vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Christoph Zachariae wird 1972 als Sohn eines Flugzeugingenieurs
und einer Lehrerin in Bremen geboren. Vom Vater übernimmt er die
Begeisterung für Technik und Raumfahrt, von der Mutter die für Kunst und Museen.

Im Alter von 12 Jahren schreibt er die erste Kurzgeschichte. Ab 1993 studiert er Filmwissenschaften und Philosophie
an der Ruhr-Universität Bochum und realisiert Fotoausstellungen. Aus eigenen Drehbüchern entstehen Kurzfilme, die auf zahlreichen Festivals laufen. 1996 wechselt er an die Filmakademie Ludwigsburg und schließt ein Regiestudium ab.Seine Leidenschaft gehört der Phantastik und der dunklen Seite der menschlichen Seele.

Seit 2002 lebt und arbeitet er in Berlin. Hier entstehen u.a. die Hörbücher
für die mehrfach preisgekrönte Thriller-Serie DARKSIDE PARK. Neben
Drehbüchern für Kinofilme schreibt Christoph Zachariae für deutsche
TV-Serien und produziert eigene Kurzfilme.

Hier geht es zur Leseprobe!

Ganz herzlichen Dank an Christoph Zachariae für den netten Kontakt, die Geduld und die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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