Caroline Kepnes – Hidden Bodies [Rezension]

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Titel: Hidden Bodies – Ich werde dich finden
Autor: Caroline Kepnes
Genre: Thriller | Roman
Erschienen: 01.06.2016
Verlag: Egmont INK
Seiten: 530
erhältlich als: Broschur, eBook
hier erhältlich: klick *
Reihe: ja, Teil 2/2 – Achtung: Kann Spoiler zu Teil 1 enthalten!

„Nachdem seine Beziehung mit Beck ein ziemlich abruptes Ende nahm, will Joe von Frauen erst einmal nichts mehr wissen. Doch dann beginnt Amy in seiner Buchhandlung zu arbeiten, und Joe ist auf der Stelle besessen von ihr. Amy ist das komplette Gegenteil von Beck – sie besitzt kein Smartphone und hält nichts von Twitter oder Facebook.
Auch Amy scheint sich Hals über Kopf in ihren charismatischen Chef verliebt zu haben … bis sie eines Morgens einfach verschwunden ist. Zutiefst gekränkt und außer sich vor Wut sieht Joe keine andere Lösung, als den Spuren seiner Exfreundin zu folgen. Amy muss für ihr Verhalten bestraft werden, so viel steht fest. Auch wenn das bedeutet, dass Joe sich an den letzten Ort begeben muss, an dem er eigentlich sein möchte: Los Angeles.“ [Quelle: klick]
Das Cover finde ich sogar noch besser als das Cover vom ersten Band und das soll schon was heißen. Es ist perfekt getroffen und die Farben gefallen mir echt gut, also da muss ich sagen: Da hat der Verlag alles richtig gemacht!
Ich kaufe Veilchen für Amy.

Die Beziehung zu Amy könnte der Anfang von Joes Glück sein

Das mit Joe und Amy könnte perfekt sein. Ihre hemmungslose, intensive Beziehung könnte der Anfang von Joes Glück sein und zunächst sieht auch alles danach aus, als wäre Amy die perfekte Frau für den eigenbrötlerischen Buchhändler. Doch als Amy nach einem Ausflug der beiden plötzlich nicht mehr auffindbar ist, wird Joe klar, dass sie ihn die ganze Zeit über benutzt und hintergangen hat.

wenn Liebe zu Hass wird

Joe ist fassungslos und sieht sein Leben zerstört, denkt er kann niemals wieder einer Frau vertrauen. Und all das ist nur Amy Schuld! Dafür wird sie büßen müssen, beschließt Joe und reist ihr hinterher um auch ihr Leben zu zerstören.

Joe bricht seine Zelte in New York ab und zieht nach Los Angeles und die Jagd nach Amy Adam kann beginnen. Womit Joe aber nicht gerechnet hat ist, dass er auf seinem vom Hass getriebenen neuen Lebensweg einer Frau begegnet, die alles verändern wird. Love. Sie heißt nicht nur wie die Liebe, nein, sie bringt auch die Liebe in sein Leben.

Joe, Joe Joe, was machst du nur für dumme Sachen

Genau das dachte ich mir schon so oft als ich „YOU“ gelesen habe und auch in „Hidden Bodies“ kommt mir dieser Gedanke mit einem Kopfschütteln doch recht häufig.
Er ist nicht nur vom Pech verfolgt was die Frauen angeht, er schaufelt sich auch leidenschaftlich gern sein eigenes Grab indem er viel zu viele Menschen umbringt, in der Hoffnung dadurch seine Probleme lösen zu können. Doch ein Mord ist ein Mord und in einer perfekten Welt kommt jeder Mord irgendwann ans Tageslicht.

Joe schaufelt sich auch in „Hidden Bodies“ leidenschaftlich gern selbst sein Grab

In Joes perfekter Welt kann jeder Mord vertuscht werden. Doch er hat in Teil 1 „You“ Fehler begangen, die ihn nun die Freiheit kosten können und diese Fehler lasten schwer auf ihm. Aber obwohl Joe wahnsinnig viel Glück hatte und nicht erwischt wurde, lernt er nicht daraus. Er will Amy finden und töten um sie für ihre Taten zu bestrafen.

„der wahre Schrecken meines Lebens besteht nicht darin, dass ich einige furchtbare Menschen getötet habe. Der wahre Schrecken meines Lebens besteht darin, dass die Menschen, die ich geliebt habe, meine Liebe nicht erwiderten.“ – Seite 502

Love – eine neue Liebe?

Als Joe auf seiner Suche nach Amy jedoch Love kennen lernt, verliebt er sich neu und kann einen neuen Lebensabschnitt mit ihr beginnen. Aber ihr verrückter Bruder Forty und ihr bester Freund Milo, der ganz offensichtlich mehr von ihr will, machen Joe das Leben aufs Neue schwer und er überlegt, wie er sie am besten aus der Welt schaffen kann.

Joe polarisiert – mal liebt man ihn, mal hasst man ihn

Joe ist ein Charakter, den man in der einen Sekunde liebt und in der anderen hasst. Er hat überhaupt keine Ahnung von zwischenmenschlichen Beziehungen und interpretiert so ziemlich alles falsch, was nur geht. Er bezieht alles auf sich selbst und kann mit Problemen nicht umgehen.

Trotzdem ist er auf seine ganz eigene Art liebenswürdig, man will ihn auf den rechten Weg bringen und fiebert mit ihm mit. Ich hab mir während des Lesens gewünscht, dass Love bei ihm bleibt und mir auf der anderen Seite gedacht wie bescheuert ein Mensch im wahren Leben sein müsste, um bei so einem Mann zu bleiben.

Sympathie oder Abscheu – „Hidden Bodies“ polarisiert

„Und, mal ehrlich, wenn man erwachsen wird, sich am Riemen reißt, wenn man sich denkt fuck narcissm und das mit den Hashtags sein lässt, dann erkennt man, was im Leben wirklich zählt. Was zählt, ist nämlich das, was man als Nächstes tut. Und so ist Amerika. Hier muss man beweisen, dass jemand etwas getan hat, und sie können nicht beweisen, dass ich irgendetwas getan habe.“ – Seite 527

Diese gegensätzlichen Gedanken ziehen sich durch das ganze Buch und ich kann beim besten Willen nicht sagen, ob ich Sympathie oder Abscheu für Joe empfinde und genau das ist es, was das Buch zu einem absoluten Highlight macht. Diese Ambivalenz ist in einem Buch für mich bisher einzigartig und außerordentlich großartig umgesetzt.

Viele Gegensätze machen das Buch zu einem echten Highlight

Joes persönliche Entwicklung spielt eine zentrale Rolle in „Hidden Bodies“ und ist gleichermaßen realistisch wie völlig wahnsinnig. Die Autorin hat hier wirklich Fingerspitzengefühl bewiesen und konnte mich zu 100% mit ihrem Buch überzeugen und fesseln.

Ich bin nachhaltig beeindruckt von Caroline Kepnes‘ Talent und werde diese Autorin mit Freude weiter verfolgen.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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Caroline Kepnes arbeitet als Journalistin bei Entertainment Weekly und hat Drehbücher unter anderem für „The Secret Life of the American Teenager“ und „Eine himmlische Familie“ geschrieben. Sie hat Soziologie an der Brown-Universität studiert und lebt nun in Los Angeles.

Hier kommt ihr zu meiner Rezension zu Band 1 „YOU“:

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