Becky Albertalli – Nur drei Worte [Rezension]



Titel:
 Nur drei Worte
Autor:  Becky Albertalli
Genre: Roman | Jugendbuch
Erschienen: 26.02.2016
Verlag: Carlsen
Seiten: 320
erhältlich als: Hardcover, eBook
Reihe: nein

„Was Simon über Blue weiß: Er ist witzig, sehr weise, aber auch ein bisschen schüchtern. Und ganz schön verwirrend. Was Simon nicht über Blue weiß: WER er ist. Die beiden gehen auf dieselbe Schule und schon seit Monaten tauschen sie E-Mails aus, in denen sie sich die intimsten Dinge gestehen. Simon spürt, dass er sich langsam, aber sicher in Blue verliebt, doch der ist noch nicht bereit, sich mit Simon zu treffen. Dann fällt eine der E-Mails in falsche Hände – und plötzlich steht Simons Leben Kopf.“ [Quelle:klick]
Das Cover finde ich ganz nett aber total überzeugen kann es mich nicht.

Es ist ein seltsam subtiles Gespräch – fast merke ich gar nicht, dass ich erpresst werde.

Simon steckt in einer ziemlich blöden Situation fest: Er befindet sich gerade in einer Selbstfindungsphase, in der er seine Homosexualität entdeckt, und genau mit diesem Wissen wird er von einem Mitschüler erpresst.

Simon schreibt sich anonyme Emails mit Blue, einem Jungen aus seiner Schule, von dem er aber nicht weiß wer er ist. Doch als Simon so eine Email an der Schule schreibt und sich nicht aus seinem Email Postfach ausloggt, macht Martin einen Screenshot und droht Simon damit, ihn gegen seinen Willen öffentlich zu outen wenn Simon Martin nicht in seine Clique integriert. Vor allem geht es Martin dabei um die hübsche Abby, die eine gute Freundin von Simon ist.

Von da an befindet sich Simon in einem Zwiespalt zwischen seinen Gefühlen für Blue und dem Bild, was sein Umfeld von ihm hat. Denn weder seine Freunde noch seine Familie wissen über seine Homosexualität Bescheid.

Als Simon von Martin erpresst wird kann er einem nur leid tun. Er weiß noch gar nicht so recht wohin mit sich selbst und seinen Gefühlen, er ist im Begriff sich in Blue zu verlieben und schreibt sich täglich mit ihm Emails. Doch davon weiß niemand sonst bis Martin es herausfindet und sich unangenehm in Simons Leben einmischt. Nach dem ersten Schreck geht Simon aber souverän damit um und tut Martin ein paar Gefallen, ohne sich selbst zu sehr zu schaden. Vor allem versucht er dabei das zarte Band zu Blue nicht zu gefährden.

von Anfang an sympathisch

Simon ist mir von Anfang an sympathisch und auch Blue mag ich gern, auch wenn er zu Beginn noch nicht so richtig greifbar für mich war. Ich kann auch nicht sagen, dass ich Martin total abstoßend gefunden hätte denn er ist mehr oder weniger ein Außenseiter, der keine Chance hat an seinen Schwarm Abby heranzukommen, außer wenn Simon ihm ein wenig hilft. Dass er Simon erpresst ist natürlich nicht zu tolerieren, seine Entwicklung innerhalb des Buchs fand ich aber wirklich gut gelungen. Ich will nicht zu viel verraten aber ich kann sagen, dass ich Martin als Charakter sehr passend für die Story fand.

Auch das gesamte Umfeld von Simon, besonders seine Eltern, waren mir sehr sympathisch. Es geht hier um junge Menschen, die sich alle in der kritischen Phase zwischen der Kindheit und dem Erwachsensein befinden und ich denke Becky Albertalli hat alle Charakter auf den Punkt getroffen.

die Schule ist mir etwas zu „nett“

In der Schule, in der sich alles abspielt, geht es mir ein wenig zu harmlos zu. Homosexualität scheint dort kein allzu großes Problem für die Betroffenen zu sein, was ich für ein wenig zu verharmlost finde. Ich denke heutzutage hat man es als junge/r homosexuelle/r Frau/Mann doch noch ziemlich schwer in einem Soziotop wie der Schule. Generell muss sich Simon mit sehr wenigen Anfeindungen auseinandersetzen, allerdings handelt es sich hier ja auch um ein Jugendbuch für Jugendliche ab 14 Jahren und für diese Zielgruppe ist die „harmlose“ Betrachtungsweise vielleicht gerade richtig.

sehr gute Schullektüre

Ich kann mir „Nur drei Worte“ sehr gut als Schullektüre vorstellen und ich bin mir sicher, dass das Buch eine Unterstützung für junge Männer, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, sein kann.

Ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt, mitgefiebert und die Protagonisten ins Herz geschlossen. Die 320 Seiten waren sehr schnell und einfach zu lesen, was bestimmt auch am aufgelockerten Schreibstil lag denn immer wieder sind die Kapitel von Simons und Blues Emails gespickt. Albertalli zeigt ein wunderbares Feingefühl und schafft eine ganz bezaubernde Geschichte, die mir gut gefallen hat.

Sehr gerne vergebe ich hier 4 von 5 Sternen.

Becky Albertalli hat als Psychologin schon mit vielen schlauen, schrägen, wunderbaren Teenagern gearbeitet. Sieben Jahre lang leitete sie außerdem eine Gruppe für Kinder mit abweichender Gender-Identität. Heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Atlanta.

Hier geht es zur Leseprobe!



Vielen Dank an Netgalley  für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Schreibe einen Kommentar