Christoph Zachariae – Ödland – Die Fabrik am Fluss III [Rezension]

Titel: Ödland – Die Fabrik am Fluss
Autor:  Christoph Zachariae
Genre: Dystopie
Erschienen: 01.09.2015
Verlag: Lucid Dreams
Seiten: 510
erhältlich als: eBook, Taschenbuch
Reihe: ja, Teil 3/4 – Achtung, kann Spoiler enthalten!

„Mega hat allen Widrigkeiten getrotzt und sich bis zur Fabrik am Fluss durchgeschlagen.
Mark, Megas Freund aus Kellertagen, der ebenfalls von den Wissenschaftlern als Pilot ins Ödland geschickt wurde, nannte sie “das letzte Paradies auf Erden”. Ist sie das wirklich? Und was genau ist diese Fabrik eigentlich?
Doch was viel wichtiger ist: Verstehen sich Mega und Mark noch? Können sie da anknüpfen, wo sie im Keller aufgehört haben?
Während sich Mega in relativer Sicherheit glaubt, bricht im Ödland der Winter an. Die Söldner kämpfen sich durch die ersten Schneestürme. Wird es Hagen gelingen die Fabrik zu erobern? Werden Mega und Hagen sich erneut begegnen?
Fest steht: Mega ist noch nicht am Ziel und die Prüfungen, die sie diesmal zu meistern hat, stellen alles in den Schatten, was sie bisher im Ödland durchmachen musste. „[Quelle:klick]

Das Cover des dritten Teils der Ödland-Reihe zeigt Mega und Hagen, sowie im Hintergrund die Fähre über den Fluss, die im Verlauf des Buchs eine wichtige Rolle spielen wird. Das Cover passt wieder super zur Reihe und ich mag es, auch wenn ich mir Hagen doch ein bisschen anders vorgestellt habe.

Mega erwachte unter weißgrauem Himmel.

Mega hat schon ziemlich viel Unheil über sich ergehen lassen und wurde zuletzt von Wölfen gejagt und angegriffen. Doch auch gerettet wurde sie und so beginnt der dritte Teil der Ödland-Reihe damit, dass Mega in ihrem neuen zu Hause erwacht: Im Salzstollen bei einer Gruppe Überlebender, die angeführt von dem eigensinnigen Dr. Maximilian ihre eigene kleine Welt erschaffen haben. Über dem Salzstollen befindet sich die Fabrik am Fluss, die als letzte Festung der Zivilisation und als Handelsknotenpunkt bekannt ist.
Zu Megas großer Freude trifft sie dort auch endlich wieder auf Mark, ihren Freund aus ihrem „alten Leben“, der vor ihr selbst auf die gefährliche Reise durch das Ödland geschickt wurde und den sie schon tot geglaubt hatte.
Für Mark ist der Salzstollen und die dazugehörige Gesellschaft ein Paradies doch Mega muss schnell feststellen, dass es das keineswegs ist. Der Stollen verbirgt ein tödliches Geheimnis, über das die Gemeinschaft nicht öffentlich spricht, was aber allen Bewohnern klar sein muss.
Megas Genesung schreitet voran und wird unterstützt von Marks Liebe zu ihr und als sie wieder auf den Beinen ist hat sie einen Plan gefasst.
Derweil kämpfen sich die gefürchteten Söldner rund um den Anführer Hagen durch das Ödland, mit dem Ziel die Fabrik am Fluss einzunehmen und Mega in Gefangenschaft zu nehmen. Doch was sind seine wahren Beweggründe? Wieso kommt er von Mega nicht los und ist so darauf angewiesen, dass sie sich ihm anschließt?
Und was ist aus dem autarken Eremiten Nathan geworden?
Setzt Mega ihre Reise durch das Ödland fort oder beschließt sie lieber mit Mark zusammen ein einfaches aber sichereres Leben in der Obhut einer funktionierenden Gesellschaft zu führen?

Mega ist nur ganz knapp dem Tod entkommen und doch schlittert sie schon wieder in das nächste Unheil, denn ihre neue Bleibe im Salzstock ist nicht so paradiesisch, wie sie auf den ersten Blick wirken mag. Fast lässt sie sich dort einlullen denn sie trifft dort auch endlich wieder auf Marc und ihre Liebe zu ihm flammt auf. Mega und Marc erleben ein paar schöne Tage zusammen, fast wie in einer Seifenblase, abgeschottet von allem Leid auf der Welt.
Doch sehr bald muss Mega sich wieder bewusst machen, dass sie eine Mission zu erfüllen hat und nicht ohne Grund in das Ödland aufgebrochen ist.
Derweil macht sich der Enklavenanführer Hagen mit seinen schrecklichen Gefährten auf die Suche nach Mega und er erreicht die Fabrik am Fluss, wo er Mega in seine „Obhut“ überführen will.

zwei Handlungsstränge fließen immer wieder zusammen

Die beiden Handlungsstränge werden auch in diesem Teil der Ödland-Reihe wieder sehr gut und eindrucksvoll von Christoph Zachariae beschrieben und sie werden nach und nach immer weiter ineinander eingeflochten, sodass man sich als Leser manchmal die Frage stellt, wo Mega wirklich hingehören mag. Ist sie vielleicht doch ein Teil von Hagens Truppe und viel weniger die Retterin der Kellerbewohner, als sie denkt? Wie gehören Megas Vergangenheit und Hagens Erinnerungen zusammen und – gewagte These – ist Hagen vielleicht sogar Megas wahrer Vater?
Mochte ich Hagen in den Vorgängerbüchern noch überhaupt nicht und fand den Erzählstrang um ihn eher langatmig und unnötig, so konnte ich in Ödland 3 tatsächlich streckenweise eine Art Sympathie für ihn empfinden.
Ödland 3 hat wesentlich mehr Seiten als die 2 vorhergehenden Teile und das hat mich erst etwas abgeschreckt. Aber auch wenn ich relativ lange an diesem Teil gelesen habe so habe ich mich dennoch zu jedem Zeitpunkt sehr gut unterhalten gefühlt und fand den Spannungsbogen auch beachtlich.
An einigen Stellen hätte man das Ganze vielleicht ein wenig kürzen können, ich sehe aber keine zwingende Notwendigkeit dafür, denn Langeweile kommt im Ödland nie auf!

Lang aber nicht langweilig!

Megas persönliche Entwicklung, ihre Beziehung zu Marc und die „Gesellschaftsstruktur“ in Hagens Söldnergruppe haben mich absolut überzeugt.
Das einzige was mir ein wenig zu kurz kam war das Geschehen im Keller, in Megas altem zu Hause. Auch dort hat Christoph Zachariae für Spannung gesorgt, meiner Meinung nach hätte die Situation im Keller sich jedoch auch mehr und dramatischer zuspitzen können.
Ich habe Teil 3 der Ödland-Reihe „Ödland – Die Fabrik am Fluss“ auch wieder wahnsinnig gerne gelesen und vergebe 4 von 5 Sternen! Teil 4 – und somit der letzte Teil – wird wohl erst 2017 veröffentlicht. Darauf freue ich mich aber jetzt schon sehr!

Christoph Zachariae wird 1972 als Sohn eines Flugzeugingenieurs und einer Lehrerin in Bremen geboren. Vom Vater übernimmt er die Begeisterung für Technik und Raumfahrt, von der Mutter die für Kunst und Museen.

Im Alter von 12 Jahren schreibt er die erste Kurzgeschichte. Ab 1993 studiert er Filmwissenschaften und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum und realisiert Fotoausstellungen. Aus eigenen Drehbüchern entstehen Kurzfilme, die auf zahlreichen Festivals laufen. 1996 wechselt er an die Filmakademie Ludwigsburg und schließt ein Regiestudium ab.Seine Leidenschaft gehört der Phantastik und der dunklen Seite der menschlichen Seele.

Seit 2002 lebt und arbeitet er in Berlin. Hier entstehen u.a. die Hörbücher für die mehrfach preisgekrönte Thriller-Serie DARKSIDE PARK. Neben Drehbüchern für Kinofilme schreibt Christoph Zachariae für deutsche TV-Serien und produziert eigene Kurzfilme.

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