Tahereh Mafi – Rette mich vor dir [Rezension]

Titel: Rette mich vor dir
Autor: Tahereh Mafi
Genre: Dystopie
Erschienen: 30.09.2013
Verlag: Goldmann | Randomhouse
Seiten: 412
erhältlich als: Hardcover, Taschenbuch, eBook
Reihe: ja, 2 / 3

„Juliette ist die Flucht gelungen. Sie und Adam sind den Fängen des grausamen Regimes entkommen und haben Zuflucht gefunden im Omega Point, dem geheimen Stützpunkt der Rebellen. Hier gibt es andere wie sie mit übernatürlichen Kräften, und zum ersten Mal fühlt Juliette sich nicht mehr als Außgestoßene, als Monster. Doch der Fluch ihrer tödlichen Berührung verfolgt sie auch hier – zumal Adam nicht länger völlig immun dagegen ist. Während ihre Liebe zueinander immer unmöglicher scheint, rückt der Krieg mit dem Reestablishment unaufhaltsam näher. Und mit ihm das Wiedersehen mit dem dunklen und geheimnisvollen Warner, hinter dessen scheinbar gefühlloser Fassade sich so viel mehr verbirgt, als es den Anschein hat …“ [Quelle: klick]

Auch das Cover des zweiten Teils ist wunderschön und steht dem ersten in nichts nach.
 Vielleicht ist die Welt heute ein pralles Spiegelei.

Juliette hat es bis ins Camp Omega Point geschafft, wo sie auf Gleichgesinnte trifft, die genauso wie sie besondere Gaben haben. Auch Adam und Kenji kommen bei dem Oberhaupt Castle unter. Omega Point ist nicht nur ein Zufluchtsort sondern noch mehr eine Widerstandsbewegung gegen die Regierung des Reestablishments. Castle bildet die Bewohner in ihren Fähigkeiten aus und schafft sich so nach und nach eine Armee aus Menschen, die im Laufe der Zeit gegen Warner und seine Truppen werden kämpfen müssen.
Juliette nimmt sich zunächst nicht viel hiervon an und verkriecht sich völlig. Wie in der Zeit in der Anstalt zieht sie sich auch hier beinahe gänzlich in sich zurück und lässt die ihr wohlgesonnenen Menschen um sie herum nicht an sich heran.
Die Beziehung zu Adam ist ein Auf und Ab, schnell erkennt Juliette dass Adam in großer Gefahr lebt wenn er mit ihr zusammen ist.

Doch als Warner wieder auftaucht und es klar wird dass ein Kampf bevorsteht geht alles ganz schnell und Juliette beginnt sich zu öffnen und an sich und ihrer Kraft zu arbeiten.

Eins geht ihr dabei immer wieder durch den Kopf: was macht diese Faszination an Warner für sie aus? Sie will ihn hassen und Adam lieben und beides gelingt ihr nicht.

Nachdem ich Band 1 dieser Reihe verschlungen hatte musste ich schnell mit diesem zweiten Teil weitermachen. Ich hatte dennoch zunächst etwas Startschwierigkeiten weil erstmal nicht Viel in der Handlung passiert. Die Szenen zwischen Juliette und Adam sind sehr explosiv und gut aufgebaut, der Schreck über die Erkenntnis, dass sie kein Paar sein können, sitzt.

Oft wollte ich Juliette schütteln und ihr sagen sie soll sich nicht so verkriechen, soll Kenji als guten Freund akzeptieren und endlich anfangen ihre Kräfte unter Kontrolle zu bekommen. Dass sie für diese Einsichten so lange braucht lässt das Buch streckenweise langatmig erscheinen.

„Es ist, als sei ich vollgestopft mit trockenen Zweigen, und sowie ich meine Muskeln anspanne, zerbricht mein Körper.“ – Seite 57

Ungefähr ab der Hälfte des Buchs steigt die Spannung aber enorm an. Warner wirft Juliette vollkommen aus der Bahn und sie beginnt an allem zu zweifeln was sie bisher angenommen hat.
Juliette ist mir auch in Band 2 wieder sympathisch, allerdings finde ich sie hier auch etwas weinerlich und doch sehr naiv. Diese Naivität passt meiner Meinung nach aber sehr gut zu ihrer Geschichte, denn wie kann man erwachsen sein wenn man mehrere Jahre seines Lebens in vollkommener Isolation verbracht hat? Wie soll man unter diesen Umständen wissen sie ein Zusammenleben mit anderen Menschen funktioniert? All diese persönlichen Details hat Tahereh Mafi sehr gut herausgearbeitet und wirklich überzeugend in die Story einfließen lassen.

Wie Schwimmen in Zuckersirup ist dieser Kuss, wie Eintauchen in flüssiges Gold, wie Treiben in einem Ozean von Empfindungen, und die Wellen sind so wild, dass ich nicht mehr spüre, wie ich ertrinke, und dass alles andere gleichgültig ist. – Seite 94

Auch der Twist zwischen Warner und Juliette bringt viel Würze in die Handlung. Sie sind so weit voneinander entfernt und stehen sich doch so nah dass es einem beim lesen fast selbst weh tut.

Die einzige Person die ich überhaupt nicht einschätzen kann und für die ich auch wenig Sympathie übrig habe ist Castle. Und natürlich der Anführer von allem, Anderson, der hier der Bösewicht ist und spielt Diese Rolle auch perfekt spielt.

„An den dunkelsten Tagen muss man nach einem Hauch von Licht suchen, an den kältesten Tagen nach einem Hauch von Wärme; an den trostlosesten Tagen muss man die Augen nach vorne und nach oben richten, und an den traurigsten Tagen muss man die Augen offenhalten, um sie weinen zu lassen. Und dann trocknen zu lassen. Damit der Schmerz hinausfließen kann und sie wieder frisch und klar werden.“ – Seite 292

Alles in allem finde ich ist „Rette mich vor dir“ ein recht starker zweiter Band und kann für viele Fortsetzungen anderer Reihen ein Vorbild sein. Da es sich aber in der ersten Hälfte ein wenig zieht muss ich trotzdem einen Stern abziehen. So lande ich bei einer Wertung von 4 von 5 Sternen.

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Tahereh H. Mafi wurde in einem kleinen Ort in Connecticut Ende der achtziger Jahre geboren. Heute lebt die Autorin in Orange County im US-Bundesstaat Kalifornien. „Ich fürchte mich nicht“ ist der Debütroman der jungen Autorin und wurde in 22 Sprachen übersetzt. 2oth Century Fox hat bereits die Film-Rechte an dem Buch erworben.

Hier gelangt ihr zu meinen anderen Rezensionen zu Tahereh Mafi: Klick

Ich bedanke mich herzlich bei Randomhouse und dem Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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