Axel Hollmann – Schlaglicht [Rezension]

Titel: Schlaglicht – Der zweite Fall für Julia Wagner
Autor:  Axel Hollmann
Genre: Thriller
Erschienen: 10.10.2014
Verlag: midnight
Seiten: 448
erhältlich als: eBook
Reihe: ja, 2/2

„Der zweite Fall für Julia Wagner, der toughen Reporterin aus Berlin, die
sich immer wieder die Finger an Männern verbrennt. Nach einer
rauschenden Premierenparty wird die Diva des deutschen Films, Katharina Hanusch, grausam ermordet aufgefunden. Ausgerechnet Kommissar Neuville, Julias Freund, ermittelt in dem Fall, so dass sie auf Infos aus erster Hand hofft. Dummerweise fühlt sich der junge Kommissar schnell ausgenutzt, und Julia muss der Fährte des Killers allein folgen. Wieder und wieder schlägt der Mörder zu, und dann wendet er sich direkt an sie.
Die Reporterin soll ihn berühmt machen, sonst wird er ihre beste
Freundin töten, und auch Julias Leben ist bald in Gefahr.“[Quelle:klick]

Das Cover ist angelehnt an das Cover von Axel Hollanns ersten Buch und dementsprechend ist es gut erkennbar, dass es sich hier quasi um eine Fortsetzung handelt. Dieses Mal ist das Cover blau. Mir gefällt es ganz gut, auch wenn es mich nicht umhaut.

Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich einen Arztkittel trug.

Julia Wagner ist noch immer Klatsch-Journalistin, die mit ihrem Motorrad und ihrer Canon den neusten Ereignissen in der Welt der Reichen und Schönen hinterher jagt. Zu Beginn ist sie an einer Story über einen ehemaligen berühmten Schlagersänger dran, der nun im Koma liegt und eine dunkle Vergangenheit aufzuweisen hat. Doch erst als die Schauspielerin Katharina Hanusch quasi vor Julias Nase umgebracht wird und damit ein neuer Serienkiller sein Unwesen treibt, gerät Julia erst so richtig in Fahrt. Sie wittert eine heiße Story und beginnt, selbst Ermittlungen anzustellen. Diese bringen sie aber schnell selbst in Gefahr.

„Schlaglicht“ erhielt ich als Rezensionsexemplar und nachdem ich den ersten Julia-Wagner-Fall „Asphalt“ schon gelesen hatte war ich neugierig, ob dieses neue Buch von Axel Hollmann noch mal einen drauf gelegt haben könnte.
Julia Wagner ist wie auch schon im ersten Buch eine sehr toughe junge Frau, die vor nichts zurückschreckt und immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat. Das finde ich zum einen sehr gelungen und erfrischend, zum anderen birgt es jedoch auch immer die Gefahr, unglaubwürdig zu wirken. Auch in „Schlaglicht“ gibt es so einige Stellen, wo Julia Wagner scheinbar unzerstörbar ist. Sie springt aus dem Fenster und knallt auf den Asphalt, aber die Jagd geht weiter. Julia entlässt sich selbst aus dem Krankenhaus um den Mörder zu suchen. Sie bekommt Elektroschocks ab aber das scheint alles nicht der Rede wert. Da muss ich leider einen Punkt für abziehen weil es mir doch an einigen Stellen zu übertrieben war und ich da teilweise die Augen verdreht hab. Niemand ist so unzerstörbar, Julia ist ja nicht Superwoman.

Hey, ohne das Knistern der Gefahr würde das alles keinen Spaß machen. – Seite 282

Was mir gut gefallen hat war der Apell an Julias Verstand. So unzerstörbar wie sie sich stets gibt, so viele Außenstehende gibt es auch die ihr ins Gewissen reden. Ihre Freundin Seyhan und ihr Ex-Freund, der auch Ermittler ist, allen voran. Julia wird immer wieder gesagt, sie solle langsam machen und auch mal auf sich Acht geben. Und dass man für eine Story auch nicht über Leichen gehen sollte, dass man nicht alles ausschlachten muss. Auf der anderen Seite steht dann jedoch Julias Chefin, die ihr immer nur mehr Druck macht, sich aber zum Ende hin noch positiv entwickelt. Dass diese Chefin jedoch so ziemlich in jedem Satz „Kindchen“ sagt, finde ich sehr nervtötend, das muss ich noch anmerken.

„Ich gebe den Leuten nur, was sie haben wollen.“ „Das sagen Drogendealer auch. Du gehst zu weit. Und damit meine ich nicht nur die Bilder, die du schießt. Dein Job ist nicht alles. Du musst auch an deine Freundschaften und deine Gesundheit denken.“ – Seite 201

Auch wenn es nicht so klingt finde ich, dass Axel Hollmann in „Schlaglicht“ doch eine deutliche Steigerung zu „Asphalt“ gelungen ist. Trotz meinen Kritikpunkten habe ich das Buch gerne gelesen, da der Schreibstil einfach sehr eingängig ist und man schnell wieder in die Geschichte finden konnte. Für die oben genannten Punkte muss ich aber dennoch Sterne abziehen. Es hätte 4 Sterne geben können wenn nicht am Ende ein wesentlicher Bestandteil der Story nicht aufgelöst werden würde! Da hab ich mich wirklich gewundert weil ich da doch während des Lesens gespannt war wie diese Sache ausgehen würde. Aber am Ende scheint das gar keine Rolle mehr zu spielen und dafür muss ich dann wirklich doch noch mal einen Stern für abziehen. So schafft es dann „Schlaglicht“ leider doch wieder nur auf 3 von 5 Sternen. So ging es mir auch bei „Asphalt“ schon.

Aber wer weiß, vielleicht sieht es beim nächsten Buch ja schon wieder ganz anders aus. Abschließend kann ich nur sagen: Nicht immer ist mehr auch besser.

Axel Hollmann, Jahrgang 1968, steckte schon als Kind seine Nase in jeden
Science-Fiction- und Fantasyroman, dem er habhaft werden konnte. Gut,
dass damals der Begriff „Nerd“ noch nicht verbreitet war.

Nach dem
Abitur studierte er Betriebswirtschaftslehre, bis das Studium (unter
anderem) seiner neuentdeckten Leidenschaft für Stephen Kings Thriller
zum Opfer fiel. Rechtzeitig vor seinem 30. Geburtstag machte er sein
lebenslanges Hobby zum Beruf: Er wurde Mitinhaber eines Buch- und
Rollenspielladens. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Berlin.

Hier geht es zur Leseprobe!

Hier gehts zu meiner Rezension zu Teil 1:

Für das Rezensionsexemplar möchte ich mich herzlich bei Vorablesen und dem Midnight Verlag bedanken!

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